Aktuelle Situation zu Beginn des neuen Schuljahres 2020/2021

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Das Jahr 2019-2020 ist in Bezug auf die Bildung relativ gut verlaufen. Die Schulen sind nicht geschlossen worden. Im Allgemeinen hatte Covid19 nicht die gleiche Wirkung auf die junge Bevölkerung im Niger wie auf die europäische Bevölkerung, soweit wir die Situation auf der Basis der wenigen Informationen beurteilen können. Das Problem liegt hier vor allem die Schließung der Grenzen. Die meist nomadisch lebenden Peulhs wurden dadurch während der “Hungerlücke” im April, Mai und Juni gezwungen, in ihren Lagern, bzw. Dörfern zu bleiben, weil es ihnen verboten wurde, in die Nachbarländer zu nomadisieren. Normalerweise können sie da mit Gelegenheitsjobs und dem Verkauf traditioneller Medizin etwas Geld verdienen.

Da wir nicht in der Lage waren, der Bevölkerung der drei Dörfer, deren Schüler wir in der Sekundarschule unterstützen, Nahrungsmittelhilfe zu leisten, haben wir im Oktober beschlossen, 1000 Euro oder 3300 kg Hirse zu kaufen, und sie unter den neu eingeschriebenen fünfzig Schülern und den Aufsichtspersonen zu verteilen. Eine bescheidene Hilfe, die aber für einige Zeit aushelfen wird.

Da wir in den letzten Jahren nicht über die Mittel verfügten, um ein Internat zu bauen, beschlossen wir im Dezember 2019, eine Gebäude in Abalak zu kaufen. Es ist groß genug, um die Schülerinnen und Schüler aufzunehmen, die die verschiedenen Schulen in der Stadt besuchen. Im Moment beginnen wir mit Renovierungsarbeiten, dem Bau eines Hauses für den Hausmeister, zwei neuen Zimmern sowie Toiletten und der Revision der aller Strominstallationen. Auch die Grenzmauer muss teilweise neu hochgezogen werden.

Schwere Regenfälle haben im Sommer in diesem Jahr in ganz Niger große Probleme verursacht (Français). Viele Häuser aus Lehm sind eingestürzt und die Mieten sind stark gestiegen.

Die Arbeiten an unseren Gebäuden werden deshalb in Zementziegeln ausgeführt. Wir haben ein Budget von 7500 Euro oder 4 920 000 Millionen CFA geplant.

Im Schuljahr 2020/21 sind 50 Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe eingeschrieben. Angesichts wiederholter Misserfolge und mehrfachen Klassenrepetitionen suchten wir eine Lösung. Wir wollen nicht, dass Schulen zu Kindertagesstätten werden. Nun haben wir beschlossen, die Wiederholung auf ein Jahr zu beschränken und im Falle des Scheiterns im zweiten Jahr, außer in Ausnahmefällen und nach Beratung durch den Direktor, in Absprache mit den SchülerInnen und den Eltern sie in eine Berufsausbildung zu schicken. Sie können in der normalen Schule zwar immer noch zwei mal wiederholen, aber wenn dann er oder sie dann trotzdem scheitert, gibt es keine Unterstützung mehr.

Wir sind daher näher an ein Institut für Berufsbildung herangerückt, das unseren Erwartungen und den Bedürfnissen der Studierenden gerecht werden könnte:
In Tahoua fanden wir das Ismader-Institut, das alle Arten von Berufsausbildung anbietet (CAP, BEP, BAC, BTS etc.), so dass zur Zeit 20 StudentInnen am Institut studieren. Beispiele für die Berufe: Landwirtschaft und Viehzucht, Sekretariatsarbeiten, Computerverwaltung, Elektrizität, erneuerbare Energien, Buchhaltung, Bankangestellte usw…
Der Direktor von Ismader, Mamane Boubacar, erzählt uns, dass er nach einem guten Auffrischungskurs das Gefühl hatte, dass die Studenten bereit waren und dass wir zufrieden sein sollten. Incha Allah, wie man dort sagt. Ein Student, der 2019 seinen Abschluss machte, setzt sein Studium an der juristischen Fakultät in Tahoua fort.

Um diese Studenten unterzubringen, mieten wir zwei Häuser in Tahoua. 200 Euro pro Monat inklusive aller Ausgaben plus ein Koch und Nachhilfeunterricht. Wir haben auch einen Fonds zur Verfügung gestellt, um gegebenenfalls medizinische Versorgung der Schüler in Abalak und Tahoua zu unterstützen. Nach den grossen Regenfällen gab es einen Anstieg der Malariafälle. In Abalak sind bereits mehrere Studenten betroffen.

Die Verwaltung der Ausgaben in Tahoua wird von den Studierenden selbst übernommen. Seit zwei Jahren gibt es dafür einen Verein. Abgesehen von ein paar kleinen Fehlschlägen funktioniert es.

Abdoulmoumin, ein Tuareg-Freund, der seit über 20 Jahren mit der lokalen NGO «JEMED» zusammenarbeitet, ist neu für die Verwaltung der Gelder in Abalak zuständig, ebenso wie die Hausmeisterin Daraja, eine junge Peulh, die uns beim Bau der Schulen begleitet hat. Ein Vertreter aus jedem Dorf, Bawmo für Tagayet, Goutta für Dilafata und Dari für Tatis, vervollständigen das Team, das mit der Leitung des Einkaufs betraut ist.

In diesem Jahr haben wir nur einen Neuzugang in der Obersufe registriert, was wir angesichts der Anzahl der in den drei Dörfern lebenden Kinder bedauern. Das Dorf Tagayet sollte einen zweiten Lehrer aufnehmen.

Das Gesamtbudget für die Schulen und die baulichen Aufwendungen für dieses Jahr wird über 30.000 Euro betragen. Es versteht sich von selbst, dass alle Spenden willkommen sind !

Mit freundlichen Grüssen

Patrick Baumann, président de Lezarts Humanitaire France
Martin Rathgeb, Lezarts Humanitaire Suisse

Konto in Frankreich:
Bank: CREDIT MUTUEL, 4 RUE FREDERIC-GUILLAUME RAIFFEISEN, 67000 STRASBOURG, FRANCE
IBAN: FR76 1027 8025 4700 0200 1274 590
lautend auf: Association Lezarts Humanitaire, Ferme des Quartiers, 52000 Riaucourt

Konto in der Schweiz:
Bank: Alternative Bank Schweiz AG, Amtshausquai 21, 4601 Olten
IBAN: CH57 0839 0221 0010 0200 0
lautend auf: Lezarts Humanitaire, c/o Martin Rathgeb, Seestrasse 11, 8805 Richterswil